Unser Auftrag

Der BGBW sind durch das Gesetz über die Sozialarbeit der Justiz (GSJ) vom 26.10.2016 die Aufgaben der Bewährungs- und Gerichtshilfe und des Täter-Opfer- Ausgleichs zum 01.01.2017 übertragen worden.

In der Bewährungshilfe stehen wir den Klientinnen und Klienten beratend und helfend zur Seite, um sie zu befähigen, ein Leben ohne Straffälligkeit zu führen. Wir kontrollieren richterliche Auflagen und Weisungen sowie Anerbieten und Zusagen unserer Klientinnen und Klienten und zeigen uns hier als verlässlicher Partner der Gerichte und Staatsanwaltschaften.

In der Gerichtshilfe geben wir mit unseren Berichten, die die Lebenssituation, das Lebensumfeld, die Persönlichkeit und die Hintergründe des Tatgeschehens der Beschuldigten bzw. bei Opferberichten die Folgen der Tat darstellen, den Staatsanwaltschaften und Gerichten Hinweise und Informationen für adäquate Reaktionen der Strafjustiz.

Mit dem Täter-Opfer-Ausgleich leisten wir im Sinne der Restorative Justice einen Beitrag zur Wiederherstellung des Rechtsfriedens und zur Übernahme von Verantwortung für ein gelingendes soziales Miteinander durch alle Beteiligten. Wir ermutigen die Opfer von Straftaten, ihre Interessen und Ansprüche vor dem Hintergrund des erlittenen Unrechts zu artikulieren.

Wir bieten landesweit nach einheitlichen Qualitätsstandards hochwertige justiznahe Sozialarbeit an. Die Thematisierung und Aufarbeitung der Straftat, die Hilfe in schwierigen Situationen und die Aktivierung der Ressourcen unserer Klienten sollen erneute Straffälligkeit verhindern und tragen somit zur Sicherheit unserer Gesellschaft bei. Damit betreiben wir aktiven Opferschutz.

Die BGBW in der Gesellschaft

Wir setzen uns für eine demokratische und solidarische Gesellschaft ein, in der die Fähigkeit und Bereitschaft zur Resozialisierung besteht und gefördert wird. Die aktive Zivilgesellschaft wird auch durch unser Ehrenamtskonzept in die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Resozialisierung mit einbezogen. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Multiplikatoren des Resozialisierungsanliegens in der Gesellschaft.

Die Gestaltung unserer Leistungen entspringt dem Anspruch, nachhaltig dem Sicherheitsinteresse der Gesellschaft zu dienen. Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit wollen wir darauf hinwirken, dass für sozialkonstruktive Interventionen die notwendige Akzeptanz in der Gesellschaft gefunden bzw. gefördert wird.

Klientinnen und Klienten

Die Arbeit mit unseren Klientinnen und Klienten ist geprägt von Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei unseren sozialarbeiterischen Interventionen. Wir unterstützen sie bei der Bewältigung ihrer Probleme, berücksichtigen ihre Ziele, nutzen ihre Ressourcen und unterstützen sie dabei, ein straffreies Leben zu führen. Dabei berücksichtigen wir in verantwortungsvoller Weise das doppelte Mandat zwischen Kontrolle und Unterstützung.

Wir sehen die Verbesserung der Lebensumstände, die Möglichkeiten zur Teilhabe für unsere Klientinnen und Klienten sowie die Aufarbeitung der Tat als Voraussetzung für ein Leben ohne Kriminalität an. Opfer von Straftaten erhalten den Raum, ihre Interessen zu artikulieren, wir schaffen bei der Mediation Möglichkeiten, die Folgen einer Straftat zu verarbeiten. Wir wahren den Standpunkt der Allparteilichkeit beim Täter-Opfer-Ausgleich.

Haltung

Wir pflegen einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit unseren Klientinnen und Klienten. Wir wahren ihre Würde und unterstützen sie bei der Durchsetzung gerechtfertigter Interessen. Wir bringen ihnen ein unvoreingenommenes Interesse entgegen und akzeptieren alternative Lebensentwürfe. Wir differenzieren zwischen der Straftat und der Person des Täters, die ein Recht auf eine faire (Re-)Sozialisierungschance hat.

Wir stehen für den sozialkonstruktiven Umgang mit Kriminalität und fördern die Verantwortungsübernahme, um alternative Konfliktlösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Rechtsfrieden zu schaffen. Unsere Tätigkeit fußt auf den ethischen Grundsätzen der Sozialarbeit (IFSW Ethics in social Work, Statement of Principles).

Im Sinne einer gelingenden Resozialisierung sehen wie die Bewährungshilfe als Alternative zu freiheitsentziehenden Maßnahmen. Strafhaft stellt für uns die Ultima Ratio dar. Der erfolgreiche Übergang aus Strafhaft in die Freiheit kann nur gelingen, wenn die Haftzeit auf ein möglichst niedriges Maß beschränkt bleibt und schon mit dem ersten Hafttag der Übergang in die bedingte Freiheit vorbereitet wird.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Rahmenbedingungen in unserer Organisation fördern ein produktives und gesundes Arbeitsleben. Aus- und Weiterbildung, kollegiale Beratung, Intervisionen und Maßnahmen der Supervision und des Coachings sind die Grundlagen zur Erbringung sehr guter Arbeitsergebnisse und zur Bewältigung der teilweise belastenden Situationen.Wir schaffen Gestaltungskompetenz, auf deren Grundlage der verantwortungsvollen Tätigkeit nachgegangen werden kann. Haupt- und Ehrenamt ergänzen einander, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören zur Kollegenschaft in der BGBW.

Wir üben konstruktive Kritik. Wir pflegen eine Gesprächskultur, in der Kritik als Impuls für Weiterentwicklung und Optimierung im Sinne der Arbeitsqualität und Arbeitszufriedenheit verstanden wird. Vertrauen in die Mitarbeitenden ist die Grundlage für unser Führungsverständnis, eine strukturierte und transparente Fachaufsicht ist das wesentliche Element der Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung. Unsere qualifizierten Mitarbeiter*innen sind die Träger für die innovative Weiterentwicklung unserer sozialarbeiterischen Leistungen.

Die BGBW unterstützt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir fördern das ehrenamtliche Engagement unserer Mitarbeiter*innen in Vereinen, Verbänden, Kirchen etc.

Anspruchsgruppen

Unser Verhalten gegenüber Auftraggebern, Zuweisern, Kooperationspartnern und anderen Anspruchsgruppen ist geprägt von Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und Transparenz. Wir unterstützen aktiv die Ausgestaltung von Beratungs- und Hilfenetzwerken für unsere Klientinnen und Klienten in Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern.

Organisation

Wir verstehen uns als Organisation für Resozialisierung und Rückfallprävention. Um unseren Zielen immer besser gerecht zu werden, entwickeln wir unsere Dienstleistungsqualität ständig weiter, wir sind Innovationen gegenüber aufgeschlossen und nutzen neue Erkenntnisse und Entwicklungen proaktiv zur Qualitätsentwicklung. Hierzu arbeiten wir eng mit der Wissenschaft und Hochschulen zusammen.

Der Umgang mit öffentlichen Mitteln erfordert von uns einen effektiven und effizienten Einsatz der uns zur Verfügung gestellten Ressourcen.